Wenn man an den Unterricht und die Nachhilfe zurückdenkt, dann bekommen sicher einige das Grauen. Nachhilfe, die viel kostet und selbst nach Jahren immer noch wenig bringt, unzählige Stunden in denen man seitenlang nur Texte schreibt oder doof Rechnungen ausrechnet. Stunden, in denen man verzweifelt versucht sich das Ein-mal-eins einzuprägen (was mehr auswendig gelernt ist, als alles andere). In manchen Fächern und in einigen Fällen lässt sich diese Trockenheit nicht vermeiden, aber eines hab ich mittlerweile verstanden:
ES GEHT NICHT UMS KÖNNEN, SONDERN UMS VERSTEHEN!!
Wenn man einen Schüler fragt, warum er eine Schwäche in Deutsch hat, aber gut in Mathe ist, dann wird man keine stichhaltige Antwort bekommen. Mir ist aufgefallen, dass gerade Kinder im Alltag und durch das Spielen viel häufiger auf Zahlen, als auf Buchstaben stoßen, weswegen die spielerische Auseinandersetzung mit dem Alphabet oft fehlt. Einige werden sich jetzt sicher denken, dass das Quatsch ist, aber sobald ich Schülern folgende Frage stelle, kommt selbst von den Älteren (14+) das Verständnis. Wenn ich als erstes mit dem Alphabet anfange "Kannst du ohne die Zahlen zu kennen rechnen? Nein! Siehst du! Ohne die Buchstaben zu kennen wird schreiben auch nicht leichter." Dann kommt meistens die Antwort: Kann ich ja doch! Mit ein paar einfachen Fragen ist bei den meisten die Debatte beendet und man macht das Kapitel schnell durch und stopft so ganz nebenbei Bildungslücken. Das Hauptproblem ist die Basisbildung. Oft passiert es, das Kinder in einem Fach gar nicht mitkommen (z.B. Rechnungswesen), wobei es anfangs gar nicht so schwer war... die Antwort ist oft einfach. Es können Zusammenhänge nicht erkannt werden und aus etwas klar strukturiertem wird pures Chaos, da man Lücken in der Basisbildung entdeckt.
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