Ein Unterrichtsentwurf soll ein klar strukturierter Plan sein, der ein bestmögliches Unterrichtsgeschehen in seiner vollen Breite und Länge darstellt.
Der Plan einer Unterrichtsstunde wird grundlegend durch zwei Ebenen strukturiert, nämlich diachron (Länge) und synchron (Breite). Auf diachroner Ebene geht es also um die zeitliche Verlaufsstruktur der Stunde, um die Folgeordnung vorgesehener didaktischer Maßnahmen, um die Anordnung von sich gegenseitig bedingenden Schritten. „Verlaufsformen strukturieren den zeitlichen Ablauf des Unterrichts. Sie verknüpfen die einzelnen Unterrichtsschritte zu einem Ganzen.“ (Meyer, 133). Die synchrone Strukturierung betreffend, geht es darum, die gleichzeitig vorgesehenen didaktischen Maßnahmen aufeinander abzustimmen. „Unterrichtsziele, -inhalte und –methoden stehen in Wechselwirkung zueinander.“ (Meyer, 92) Diese These wird „Interpendenzthese“ oder „Implikationszusammenhang“ genannt und führt schlussendlich zu der Folgerung, dass eine „allgemeine Zielorientierung“ die gesamte Unterrichtsplanung leiten und unter sich Ziele, Inhalte und Methoden sammeln soll.
Diese didaktischen Aspekte können nun nach Peterßen (273f.) in fünf verschiede „Entscheidungsfehler“ eingeteilt werden:
- Lernziele: hier geht es darum zu entscheiden, welche Zielsetzungen dem Unterricht zugrunde liegen, welche Ziele die Schüler/innen erreichen sollen. - Lern- und Lehrinhalte: woran sollen die Ziele verwirklicht werden? Wie werden sie thematisiert? Dieser Punkt steht natürlich in direktem Zusammenhang mit den Lernzielen, denn ohne Inhalt sind Ziele nicht sinnvoll formulierbar. „Der Unterrichtsinhalt ist die Vergegenständlichung der vom Lehrer und den Schülern geleisteten zielgerichteten Arbeit, sozialen Interaktion und sprachlichen Verständigung.“ (Meyer, 80) - Lern- und Lehrverfahren: hier ist zu entscheiden, welche Wege zur Verwirklichung der Zielsetzung eingeschlagen werden soll, wer was tun soll usw. „Methoden sind in sich zielgerichtet.“ (Meyer, 91) - Lern- und Lehrmittel: welche Mittel werden ausgewählt und eingesetzt? - Sozialformen: schließlich muss entschieden werden, „in welcher Art und Weise die am Unterricht beteiligten Personen allein und miteinander handeln und umgehen sollen.“ (Peterßen, 274)
Beide Ebenen (diachron und synchron) zusammen ergeben als Grundform der Unterrichtsplanung ein Strukturgitter, „das die Folgeordnung und Zuordnung beabsichtigter didaktischer Akte verdeutlicht.“ (Peterßen, 274) Diese Grundstruktur ist vielfach variierbar und hängt davon ab, welche Aspekte der Unterrichtsplanung im eigenen Unterricht benötigt werden. Außerdem sollten nicht nur die für ideal erachteten Maßnahmen notiert werden, sondern auch solche, die als Alternativen in Frage kommen, wenn der Unterricht einen anderen Verlauf nimmt, als vorgesehen war. Diese Alternativen können sich auf jede der oben genannten Dimensionen beziehen und für jeden Zeitpunkt eingetragen werden.
„Nicht das, was wirklich passiert, bestimmt die Handlungssituation, sondern das, was Lehrer und Schüler davon wahrnehmen.“ (Meyer, 123)
Literatur: MEYER, Hilbert (2004): Was ist guter Unterricht? Kapitel 2: Zehn Merkmale guten Unterrichts. PETERßEN, Wilhelm H. (1978): Grundlagen und Praxis des lernzielorientierten Unterrichts.
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