Der Wechsel von der Volksschule (Grundschule) in eine weiterführende Schule

Der Wechsel von der Volksschule (Grundschule) in eine weiterführende Schule

Published on: 23.08.2016 Author: Mag C.

Der Wechsel von der Volksschule zu einer weiterführenden Schule, insbesondere einem Gymnasium, stellt für jedes Kind einen wichtigen Einschnitt dar. Auf der einen Seite ein System, in dem das Kind einen Klassenlehrer hat, der den Großteil des Unterrichts gestaltet, auf der anderen Seite der Lehrer- und Unterrichtswechsel fast jede Stunde. Nicht wenige Kinder haben damit Schwierigkeiten. Aus meiner Sicht als Professorin an einem Gymnasium mit sehr langer Erfahrung und vierfache Mutter kann ich dazu folgendes sagen:

1) Die Eltern sollte dafür sorgen, dass das Kind zur weiterführende Schule eine positive Einstellung hat. Die Eltern haben für das Kind die Schule sorgfältig ausgesucht, nun macht es wenig Sinn, wenn sich das Kind etwa davor fürchtet, weil ihm zum Beispiel gesagt wird, dass dort die Lehrer besonders streng seien oder die Schule viel verlange.

2) Die Eltern sollten sich mit ihrem Kind z. Bps. die Website der Schule ansehen, das Kind auf Besonderheiten und schöne Berichte hinweisen, damit sich das Kind auf die Schule freut. Das Kind sollte die Erfahrung machen: jetzt bin ich auch bald selbst in dieser Schule und kann an diesen Veranstaltungen teilnehmen.

3) Nich sehr förderlich ist es, wenn einzelne Gegenstände, z. Bsp. Mathematik, mit Angst besetzt werden. Oft ist es Eltern gar nicht bewusst, was sie auslösen, wenn sie dem Kind ihre eigenen, vielleicht nicht so positiven Erfahrungen mitteilen. Sätze wie "Ich war in Mathe auch immer schlecht!" sind für das Kind wenig hilfreich und bestärken das Kind in einem bestimmten Verhalten bzw. bei dem Gedanken, dass es selbst in diesem Gegenstand gar nicht gut sein könne.

4) Oft kommen Schüler/innen bereits mit Vorurteilen über bestimmte Fächer in die Schule und stellen deren Sinnhaftigkeit in Frage. Die Frage "wozu man denn das, was man gerade lerne, brauche" hört kein Lehrer gerne und es kann die Relevanz des Gelernten auch nicht von der Schülerin/dem Schüler bzw.deren/dessen Eltern beurteilt werden.

5) Schule soll keine "Qual" sein, aber sie ist auch nicht immer nur "Spaß". Lernen ist eine nicht zu unterschätzende Anstrengung und kann nur von der Personen, die lernt, durchgeführt werden. Spielerische Methoden eignen sich nur beschränkt für bestimmte Lerninhalte, vieles muss schlicht und einfach immer weider geübt werden.

6) Ganz wichtig ist es, von Anfang an mitzulernen und keine Lernrückstände, die nur sehr schwer aufgeholt werden können, aufkommen zu lassen. Hausübungen sollten von Anfang an selbständig von den Kindern erledigt werden, die Eltern sollte - wenn notwendig - nur kontrollieren, ob die Hausübung gemacht wurde oder nicht.

7) Die Eltern sollten den Lehrerinnen und Lehrern ihrer Kinder zunächst einmal ein grundsätzliches Vertrauen entgegen bringen. Die allermeisten Lehrer/innen stehen den Kindern positiv gegenüber und machen einen guten Job. Glauben sie "Schauergeschichten" über bestimmte Lehrer/innen, die ihnen von enderen Eltern erzählt werden zunächst einmal nicht, bevor sie selbst nicht eigenen Erfahrungen mit dieser Lehrerin/diesem Lehrer gemacht haben. Kontaktieren sie bei Schwierigkeiten zunächst einmal den Lehrer persönlich, bevor sie sich an eine höhere Instanz wenden.

Zusammenfassen gesagt: Das Wichtigste ist es dem Kind eine positive Einstellung zur Schule und grundsätzlich zum Lernen zu vermitteln, alles andere wäre kontraproduktiv!